Der Naturpark Hüttener Berge gehört zu den beiden nördlichen der sechs Naturparks in Schleswig-Holstein. Im Zentrum steht der mit 98,5 m Höhe dritthöchste “Berg” des Naturparks, der Aschberg. Richtig, Aschberg ohne “e”. Ja, eiszeitliche Anhebungen von solcher Größe gelten im flachen Schleswig-Holstein bereits als Berge.
Knapp nördlich des Nord-Ostsee-Kanals im Kreis Rendsburg-Eckernförde östlich der Autobahn 7 liegt dieses wunderschöne Stück Natur. Über 200 Quadratkilometer ist es groß. Und es eignet sich hervorragend sowohl als Tagesziel mit dem Pkw, Motorrad oder gar Fahrrad und natürlich für Reisemobile, wenn man sich länger dort aufhalten möchte. Bei unserer Reisemobil-Tour zu den sechs Naturparks des Landes innerhalb von sieben Tagen war der Naturpark Hüttener Berge das erste Ziel.
Der Aschberg mit dem Hüttener Berge Aussichtsturm
Der Aschberg ist unserer Erfahrung nach ein hervorragender Ausgangspunkt, um dann weiter zu Fuß oder per Fahrrad den Naturpark zu erkunden.
Und um der Wahrheit Genüge zu tun: Der höchste Punkt des Aschberges liegt gar nicht bei 98,5 m. Vor fünf Jahren nämlich wurde zusammen mit einem ansehnlichen Restaurant/Cafe und einem in den Berg fast unsichtbar eingebettetes Hotel ein rund 20 m hoher Aussichtsturm eingeweiht. Er ist gratis und kann auch per Fahrstuhl “erklommen” werden. Von dorte oben schweift der Blick ungehindert durch Baumwipfel. Bei klarem Wetter bis über 25 km weit. Man sieht die Stadt Schleswig, die Schlei, mit der Eckernförder Bucht ein Stück der offenen Ostsee, den Nord-Ostsee-Kanal, den Wittensee und viele andere markante Punkte mehr. Dazwischen viele Wälder und Felder.
Einige Höhenmeter unterhalb des Restaurants befindet sich übrigens ein großer Parkplatz, wo man sein Fahrzeug gut stehen lassen kann. Das gilt auch für Reisemobile, die hier nach Angaben der Restaurantmitarbeiter auch gerne mal über Nacht bleiben können. Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten gibt es hier aber nicht.
In den Hüttener Bergen wandern
Die Wanderwege rund um den Berg – und weit darüber hinaus – stellen überwiegend keine großen alpinen Anforderungen an die Besucher. Allerdings müssen sie hier und dort schon mal mit steilen Abschnitten rechnen. Gutes Schuhzeug ist in jedem Fall angebracht.
Die ausgeschilderten Wanderwege führen häufig durch Wälder mit oft alten Laubbäumen. Aber auch längere Strecken durch ungeschützte Felder und Moorgebiete gibt es.
Eine weitere Besonderheit des Berges: Wer sich auf dem Gipfel am Gipfelstein vorbei nördlich bewegt, trifft plötzlich auf ein riesiges Denkmal aus Metall. Es ist der alte Reichskanzler Bismarck, der hier oben Richtung Ostsee blickt. Bis zur Volksabstimmung 1919 schaute er im damals deutschen, heute dänischen Nordschleswig bei Apenrade in die Ferne. 1920 dann wurde er demontiert, nach Schleswig-Holstein verlegt und 1930 auf dem Aschberg neu aufgestellt.