Massentierhaltung: Tabuthema Massentierhaltung: Definition, Infos und Umwelteinfluss | nordischgruen
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Tabuthema Massentierhaltung: Definition, Infos und Umwelteinfluss

Gastbeitrag von Jule

Hallo!

Mein Name ist Jule und ich hin 15 Jahre alt, komme aus dem schönen Flensburg und interessiere mich sehr für das Thema Nachhaltigkeit. Ich ernähre mich so gut wie möglich Vegan und bin bei Fridays for Future und Greenpeace aktiv.

Diesen Text zum Thema Massentierhaltung hab ich im Rahmen einer Schularbeit geschrieben
(Fächerübergreifend).

Viel Spaß beim lesen! 😉

Einleitung: Warum ist es wichtig, sich mit Massentierhaltung zu beschäftigen?

Ich habe das Thema ,,Massentierhaltung” ausgewählt, weil ich mich schon länger mit diesem Thema beschäftige und finde, dass es sehr wichtig ist und uns alle etwas angeht. Denn Massentierhaltung ist nicht einfach ,,nur“ schlechte Haltung, die die Tiere weniger glücklich macht. Mit unserem übermäßigen Fleischkonsum zerstören wir auch unsere Umwelt und schädigen unserer Gesundheit. Mich interessiert auch, warum so wenige Menschen Bescheid wissen und dieses Thema so totgeschwiegen wird. Wenn irgendwo aufgelistet wird, was man für den Umweltschutz tun kann, wird immer gesagt, man müsse weniger Auto fahren, weniger Fliegen, kürzer Duschen, das Licht ausschalten und weniger Plastik benutzen. Der Punkt, dass man viel weniger Fleisch konsumieren sollte, wird nur sehr selten erwähnt. Natürlich sind die anderen Punkte auch wichtig und können in der Masse einiges bewegen, aber wie groß tatsächlich die Schäden sind, die die Viehzucht verursacht, ist nur den Wenigsten bewusst.

Der anthropogene Treibhauseffekt ist schon sehr weit vorrangeschritten: schon jetzt hört man in den Nachrichten andauernd von starken Stürmen, Überschwemmungen, Waldbränden, Dürren und vielen anderen Wetterextremen. All dies sind Folgen des Klimawandels, der, wenn es so weiter geht, irreversible Schäden auf unserer Erde hinterlassen wird. Noch können wir etwas gegen die Klimakrise tun, indem wir unser Verhalten ändern und aus unser Komfortzone heraustreten. Wie wir das tun können? Indem wir beispielsweise unseren Fleischkonsum reduzieren.

Bild von Free-Photos
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Massentierhaltung: Definition

Bild von Petra Roth
Bild von Petra Roth

Fleischkonsum des Menschen

Durchschnittlich isst ein deutscher Jugendlicher im Alter von 14 bis 18 Jahren pro Woche 963g Fleisch (Männer im Durchschnitt 1.085g, Frauen 602g). Das ist fast das Doppelte der, vom Forschungsinstitut für Kinderernährung, empfohlenen Menge von 560g. Dafür werden in Deutschland jährlich wie z.B. im Jahre 2014 667.129.169 Hühner, 58.934.837 Schweine, 3.606.557 Rinder und 59.013.471 andere Tiere geschlachtet. (Quelle. 3, S. 10) Die Gründe dafür sind unter anderem, dass viele Menschen einfach den Geschmack mögen und in vielen Fertig- und Fastfood-Produkten Fleisch enthalten ist, welche wir in unserer Gesellschaft im Alltag größtenteils konsumieren. 

Außerdem ist in Fleisch viel Eiweiß, Vitamin-B (Hauptsächlich Vitamin B-12) und Eisen enthalten. Diese kann man aber, bis auf das Vitamin B-12, auch durch pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Beispielsweise sind Hülsenfrüchte und Nüsse, sehr proteinhaltig, Spinat, Kürbiskerne, Quinoa, Haferflocken und viele weitere pflanzlich Lebensmittel sind sogar besser verwertbare Eisenquellen, da mehr vom Vitamin-C, welches man für die Eisenaufnahme braucht, in ihnen enthalten ist. 

Viele Menschen, die Fleisch essen, begründen ihren Konsum damit, dass der Mensch ohne die Jagd und das auch im Winter zu Verfügung stehende Eiweiß durch Fleisch nicht zum ,,Homo Sapiens” (weiser/kluger/verstehender Mensch) geworden wäre. Diese These stimmt, jedoch ist der Mensch mittlerweile weit genug in seiner Entwicklung vorangeschritten, und benötigt diese Nahrungsmittel nicht mehr unbedingt. Auch im Winter hat jeder Mensch theoretisch Zugriff auf pflanzliche Lebensmittel, die Alternativen zu Fleisch und Tierprodukten sind. Außerdem haben wir nun genügend Bewusstsein dafür, was unser Körper braucht und können diese Makronährstoffe dann gezielt zu uns nehmen. (Vgl. Quelle 4 und 6)

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Bild von Zichrini

Massentierhaltung: Wie werden die Tiere gehalten?

Schweine

Die Tiere werden auf sehr engem Raum gehalten, sodass sie sich kaum bewegen können. Werden sie in großen Gruppen gehalten, entwickelt sich häufig Aggressionsverhalten, welches
Kannibalismus unter den Tieren fördert. Um dieses Verhalten zu vermeiden, werden ihnen die Schwänze, Zähne ohne Betäubung gestutzt und abgeschnitten. In Einzelboxen können sie nur ein bis zwei Schritte vor und rückwärts gehen und sich nicht drehen. Durch diese Bewegungseinschränkung liegen sie hauptsächlich, sodass die Arbeiter sie mit Gewalt zwingen müssen aufzustehen, um Muskelschwund zu vermeiden. Der harte Untergrund fördert die Bildung von Druckgeschwüren, welche sich entzünden und zu Infektionen führen, die auch häufig allgemein durch die schlechte Haltung entstehen. Diese Infektionen führen häufig zu
Teillähmungen, die die Tiere am Essen und Trinken hindern.

In der sogenannten ,,Freilandhaltung” werden sie zwar draußen in Hütten geboren, verbringen jedoch trotzdem den Rest ihres Lebens in einem Schuppen: Auch diese sind überbelegt und die Schweine haben dieselben Gesundheits- und Verhaltensprobleme, wie auch in allen anderen Haltungsweisen der Intensivhaltung, denn auch hier stehen sie unter maximalem Stress, dicht aneinander gedrängt, knietief in den eigenen Fäkalien.

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Bild von Hans Braxmeier

Legehennen

Männliche Küken und schwache Weibchen werden in einem sogenannten Industriemischer geschreddert, da sie für die Industrie unbrauchbar sind. Der Rest der Hennen wird entschnabelt, in Schalen gestapelt und zu Hühneraufzuchtbetrieben gebracht. Wenn sie nach vier Monaten alt genug sind, um Eier zu legen werden sie in Eierfarmen ins ganze Land transportiert. In den sogenannten ,,Legebatterien” können in einem Stall bis zu 100.000 Hennen untergebracht werden. Vier bis zwanzig Tiere in einem Käfig, sodass der Platz einer Henne kleiner ist als ein DinA4 Blatt. 

Durch das genmanipulierte Futter legen die Hennen 330 Eier pro Jahr, statt nur 10-15, wie es eine wilde Henne tun würde. Durch das ständige Eierlegen, die physische- und psychische Belastung und die schlechte Haltung verlieren die Hennen nach und nach alle Federn und erleiden Anämie (Blutmangel). Sehr häufig sterben Hühner in den Käfigen und werden oft aufgrund der Größe der Anlage nicht bemerkt, sodass sie meist bei den anderen, lebenden Hühnern verrotten, was Krankheiten fördert. Nach ungefähr einem Jahr legen sie nicht mehr genügend Eier und gelten als “verbraucht”. Um keine wirtschaflich “nutzlosen” Tiere füttern zu müssen, werden sie vergast oder geschlachtet.

In der Freilandhaltung leben ungefähr 10.000 Hennen pro Hektar und verbringen die meiste Zeit im Stall. In der Natur bilden Hühner Hierarchien, jedoch können sie nicht mehr als 100 andere Hennen erkennen, können also in solchen Massen auch keine Rangordnung herstellen, was zu Chaos führt. Auch in der Freilandhaltung werden sie bereits nach 18 Monaten geschlachtet, was sehr früh ist, wenn man es mit den zehn Jahren vergleicht, was der natürlichen Lebenszeit eines Huhnes entspräche.

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Bild von skeeze

Masthühner

Auch bei Masthühnern werden Küken geschreddert oder vergast, allerdings unabhängig vom Geschlecht, sondern, weil sie zu klein oder missgebildet sind. Die verbleibenden werden in Masthähnchenzuchtbetriebe gebracht, wo 40.000 bis 60.000 Hühner pro Stall untergebracht sind. Dort ist in der ersten Lebenswoche eine Sterblichkeitsrate von 4-6% normal. Das entspricht etwa 1600 bis 3600 toten Tieren in einer Woche. 

Nach bereits 35 Tagen sind die Hühner mit 3kg schlachtreif. Diese unnatürliche Entwicklung in so kurzer Zeit wurde durch selektive Zucht, Bewegungsmangel durch Überbelegung, künstlicher Beleuchtung und durch den starken Einsatz von Antibiotika zur besseren Nahrungsmittelaufnahme und Appetitsteigerung erreicht. Die Körper der Tiere können meist der starken Zunahme an Gewicht in so kurzer Zeit nicht standhalten, woraufhin häufig Skelett-, Herz- und Stoffwechselerkrankungen auftreten. Weil die Ställe in den 5 bis 7 Wochen nicht gereinigt werden, entsteht eine hohe Ammoniakkonzentration, die gereizte und verätzte Haut und Beeinträchtigung der Atemwege mit sich bringt. Diejenigen, die überleben werden nachts, wenn sie nichts sehen können “entvölkert”, in Plastikkisten gestopft und in LKWs zum Schlachthof gebracht.

Kühe

Kühe sind Tiere mit einem stark ausgeprägten Mutterinstinkt und sehr enger Bindung zu ihren Kälbern. Wir Menschen befruchten die Kühe künstlich und gewaltsam, um ihnen die Neugeborenen wegzunehmen, damit nur wir die Milch für unseren Konsum nutzen können welche eigentlich für ihre Kälber bestimmt ist. Die Mutterkühe schreien Tag und Nacht auf der Suche nach ihren Kindern und trauern noch wochenlang. Die männlichen Kälber bzw. Ramschkälber gelten als nutzlos für die Milchwirtschaft und werden nach 14 Tagen isolierter Haltung zum Schlachthof gebracht und als Abfallprodukt geschlachtet. Nur wenige werden noch weitere 20 Wochen am Leben gehalten, um dann als Kalbsfleisch, in der Fleischtheke, angeboten zu werden. 

Die Mutterkühe werden zwei bis drei Mal täglich zum Melkstand getrieben und gewaltsam an industriellen Melkmaschinen abgemolken. Dies führt zu schmerzenden, viel zu großen und schweren Eutern, da die Kälbchen sonst in der Natur zwar öfter, aber dafür insgesamt weniger trinken. Durch das übermäßige, maschinelle Abmelken sind die Euter häufig entzündet und verletzt, sodass sich die Milch mit Eiter, Blut und Entzündungsbotenstoffen vermischt. Die Lebenserwartung einer Kuh in der Natur liegt bei bis zu 20 Jahren. In der Milchindustrie überleben die meisten allerdings nur vier bis fünf Jahre. Sie sterben entweder an der starken Belastung oder werden geschlachtet, da ihre Milchproduktion nachlässt bzw. sie zu verletzt sind, um weiter Milch zu geben.

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Bild von Hans Braxmeier

Die Tiere werden mit genmanipuliertem Futter ernährt, sodass sie möglichst schnell schlachtreif sind, mehr Eier legen, oder mehr Milch produzieren. Da sie so eng gehalten werden, verbreiten sich Krankheiten sehr schnell, woraufhin viel Antibiotikum mit ins Futter gemischt wird. Über einige Zeit werden die Erreger jedoch resistenter, das Antibiotikum wirkt nicht mehr, sodass immer mehr ins Futter gemischt werden muss oder es sogar zu Epidemien kommt (Schweinepest, Vogelgrippe, etc.)

Noch viele andere Tierarten wie Truthähne, Fische, Schafe und viele, viele weitere werden in Massentierhaltung gehalten, jedoch habe ich nur über diese Drei bzw. Vier Tierarten berichtet, da diese am meisten konsumiert werden.

Wie werden die Tiere geschlachtet?

Nach dem im Gegensatz zur Lebenszeit in freier Wildbahn sehr kurzem Leben werden die Tiere in extrem engen, schlecht isolierten Transportern lange Strecken ohne Nahrung und Wasser zu den Schlachthäusern gefahren. Hier werden sie, je nach Größe des Schlachthofs, mit verschiedene Betäubungs- und Tötungsweisen außer Gefecht gesetzt und geschlachtet:

  • Kohlenstoffdioxid-Kammer: Die Tiere werden stark konzentriertem Co2 ausgesetzt, sodass ihre Augen, Nasenlöcher, Nebenhöhlen, Hälse und Lungen verbrennen, woraufhin sie ersticken. Jedoch wirkt diese Methode manchmal nicht, da die Tiere zu groß sind und nicht betäubt werden also werden sie lebendig geschlachtet. Diese Methode wird die “humanste” und effizienteste genannt (Angewandt bei Schweinen und Küken).
  • Elektrische Betäubung: Die Tiere werden mit einem Elektroschocker am Hals gepackt. Diese Methode bringt eine hohe Wahrscheinlichkeit mit sich, zu versagen: falsche Stromstärke, falsche Positionierung oder falsche Dauer. Den Tieren wird dann bei vollem Bewusstsein die Kehle durchgeschnitten (Angewandt bei Schweinen und Kälbern). Hühner werden mit dem Kopf in elektrisches Wasser getaucht.
  • Bolzenpistolen: Ein Bolzen wird durch den Kopf geschossen, sodass das Tier idealerweise Gehirnschäden davonträgt und das Bewusstsein nicht wiedererlangt. Leider wird die Bolzenpistole häufig falsch platziert oder die Tiere sind zu schwer, sodass die Betäubung nicht wirkt (Angewandt bei Kühen und Schweinen).

Allen Tieren wird danach die Kehle durchgeschnitten (bei Schweinen und Kühen per Hand, bei Hühnern maschinell), sie werden zum Ausbluten über Kopf aufgehängt. Schweine werden vorher noch in kochendes Wasser geschmissen, damit ihre Haut aufweicht, und die Borsten ausfallen. Dann werden sie komplett aufgeschlitzt. Gedärme, Haut, Füße, Köpfe und teilweise Knochen werden als Abfallprodukte irgendwo gelagert oder weiterverarbeitet: Leder (Haut der Kühe); Schmalz für Lebensmittel, Seife, Biokraftstoffe und Schmierstoffe (Abfälle vom Schwein); Gelatine (Abfälle vom Schwein). 

(vgl. Quelle 2)

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Bild von MIKELANGE

Emissionen und Wasserverbrauch durch Massentierhaltung

Es wird immer gesagt, die Autos und Flugzeuge seien am Klimawandel schuld, doch die steigenden Viehbestände erzeugen mehr Treibhausgase als alle Transportmittel zusammen. Hier ist aber nicht das Co2 der Hauptbestandteil, sondern Methan. Dieses Gas entsteht bei der Verdauung von Nutztieren und ist 68mal schädlicher als Co2. Mit dem Mist, der pro Jahr in den USA produziert wird, könnte man ganz San Francisco, New York, Tokyo, Paris, New Delhi, Berlin, Hong Kong, London, Rio de Janeiro, Delaware, Bali, Costa Rica und Dänemark bedecken. Außerdem verursacht Tierhaltung 65% von Stickoxid, welches 296% klimaschädlicher ist als 450g Co2. Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe soll der Co2-Ausstoß bis zum Jahre 2040 um 20% steigen, durch die Landwirtschaft bis 2050 um 80%. Nutztiere sind für 51% des anthropogen Klimawandels verantwortlich.

Der Wasserverbrauch liegt besonders bei Rindfleisch sehr hoch. Für einen Hamburger werden 2500l Wasser verbraucht. Dafür könnte man zwei Monate lang die Dusche durchgängig laufen lassen. In den USA wurden 2005 129 Billionen Liter Wasser allein für die Viehzucht verbraucht. Der Durchschnittskalifornier verbraucht täglich ca. 5600 Liter Wasser, die Hälfte davon nur durch den Konsum von Fleisch und Milchprodukten. Nutztiere sind für 30% des weltweiten Wasserverbrauchs verantwortlich.

(vgl. Quelle 1)

Auswirkungen von Massentierhaltung auf die Artenvielfalt (Schwerpunkt Regenwald)

Wir stehen vor dem größten Artensterben, das die Welt seit dem Aussterben der Dinosaurier gesehen hat. Denn pro Sekunde wird allein für Nutztiere eine Fläche von 4000m2 (Das entspricht etwa der Größe eines Footballfeldes) Regenwald für den Anbau von Futtermitteln und Fläche für Nutztiere abgeholzt. Dadurch sterben pro Tag schätzungsweise 100 Pflanzen und Tierarten aus. Die Nutztierhaltung für 91% der Rodung des Amazonas verantwortlich.

(vgl. Quelle 1)

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Bild von Robert Jones
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Bild von David Jenne

Welthunger und Fleischkonsum

Wir könnten jeden Menschen auf der Welt angemessen ernähren, wenn wir die Nahrung, die wir an Tiere verfüttern in menschliche Lebensmittel umwandeln würden. Wir verfüttern 50% der weltweiten Getreide- und Hülsenfruchternte an Tiere. Wenn man zum Beispiel Getreide direkt in menschliche Lebensmittel umwandelt, erhält man daraus viel mehr Nahrung, wie wenn man ein Tier damit füttert und dessen Fleisch dann isst. Mais als Futtermittel enthält zwölf mal mehr Kalorien als ein kg Rindfleisch letztendlich hergibt.

Massentierhaltung - Tabuthema?

Das Thema Massentierhaltung wird häufig totgeschwiegen, ignoriert und verdrängt. Die Leute wollen davon nichts hören, denn es gibt ihnen das Gefühl sie müssten etwas unternehmen. Sie verschließen die Augen, damit sie die grausame Wahrheit nicht sehen müssen. Fertiggerichte mit Fleisch oder andere weiterverarbeitete Tierprodukte täuschen in der Werbung und auf der Verpackung eine “heile Welt” vor und verbreiten das Bild glücklicher Tiere auf einer kleinen Familien-Farm. Mit dem gequälten, missbrauchten und ermordeten Tier verbindet der Verbraucher das Produkt auf seinem Teller nicht mehr.

Selbst Umweltorganisationen schweigen zu diesem Thema aus Angst, dadurch Mitgliedsbeiträge und Spenden zu verlieren, vielleicht aber auch aus Angst vor der Fleischindustrie. Als zum Beispiel 1965 der Kodex ,,Forest Code”, Plan zur Nutzung des Regenwaldes, verabschiedet wurde, lehnten sich einzelne gegen die Lobbyisten der Vieh- und Agrarwirtschaft auf, woraufhin sogar einige von ihnen angeblich umgebracht wurden. In den letzten 20 Jahren wurden in Brasilien über 1.100 Aktivisten getötet.

(vgl. Quelle 1)

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Mein Fazit zur Massentierhaltung

Meiner Meinung nach müssen wir unseren Fleischkonsum dringend reduzieren, wenn nicht sogar einstellen! Und nicht nur Fleisch! Auch für andere Tierprodukte wie Eier und Milch werden
massenweise Methan ausgestoßen, Riesen Flächen an Regenwald abgeholzt und Milliarden an
denkenden und fühlenden Wesen gequält und irgendwann umgebracht. Besonders mir ist es ein großes Anliegen, da ich noch relativ jung bin und nicht will, dass ich, meine Kinder und meine Enkel auf einer kaputten Erde leben müssen. Es muss ja nicht jeder komplett vegan leben, es hilft schon UNGEMEIN, wenn viele Menschen einen kleinen Beitrag leisten. Ja, es ist schwer auf manche Dinge zu verzichten, aber ich denke, man muss sich selber fragen: ist es jetzt berechtigt, dass ich für ein paar Sekunden einen guten Geschmack auf der Zunge habe und nur dafür ein lebendiges Wesen sein Leben lang gequält und letztendlich ermordet wurde? Viele Leute sagen:,,Ich könnte das ja nicht”.

Doch kannst du! Wenn du aufhörst die Augen vor der Wahrheit zu schließen und aufwachst. Das Wichtigste ist, die Leute darüber aufzuklären, sie auch aufzuwecken. Nur wenn wir alle einen Beitrag leisten, egal ob klein oder groß, können wir das beenden.

Dankeschön.

Quellen:
1. Dokumentation: Cowspiracy: https://www.netflix.com/title/80033772

2. Dokumentation:Dominion: https://www.youtube.com/watch?v=LQRAfJyEsko&has_verified=1

3. Buch: ,,Iss was?! Tiere, Fleisch & Ich” :Hg.Heinrich Böll Stiftung. 6. Auflage, Berlin, 2018

4. https://www.vitamine.com/lebensmittel/fleisch/ (zuletzt am 19.05.19)

5.https://www.welt.de/geschichte/article153842714/Nur-durch-Fleischkonsum-war-die–Menschwerdung-moeglich.html (zuletzt am 19.05.19)

6. https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/1-kg-rindfleisch (zuletzt am 26.05.19)

7. https://www.massentierhaltung-mv.de/die-fakten/begriffe/ (zuletzt am 26.05.19)

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2 Antworten

  1. Grundsätzlich finde ich es super, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen und es auch kritisch zu beleuchten. Allerdings sollte in so einer Arbeit nicht nur die persönliche Meinung dargestellt werden, sondern verschiedene Positionen gegeneinander abgewägt werden. Die komplette deutsche Landwirtschaft wird hier als tierquälerisch und brutal hingestellt. Einige Dinge sind auch schlicht falsch (z.B. darf man Kälber in Deutschland erst ab einem Alter von 14 Tagen überhaupt transportieren, daher ist eine Schlachtung mit nur 5 Tagen völliger Quatsch). Es wäre daher gut, sich auf seriöse Quellen zu stützen und nicht bloß auf Internetseiten, die zur eigenen Meinung passen.

    1. Hey Ronja,

      entschuldige meine verspätete Rückmeldung! Vielen Dank für deinen konstruktiven Kommentar!

      Zunächst einmal: Ich kann deinen Einwand sehr gut nachvollziehen – der Beitrag ist sehr einseitig. Nur war das Ziel des Beitrages (der im Rahmen einer schulischen Arbeit entstanden ist) nicht, die verschiedenen Positionen gegeneinander abzuwägen. Es geht in diesem Beitrag “nur” um die Massentierhaltung an sich (und nicht wie du schreibst auf die komplette deutsche Landwirtschaft). Jule stellt in ihrem Beitrag Abläufe dar und entwickelt ein persönliches Fazit. Jules Intention war es nicht, die deutschen Landwirte schlecht zu machen, sondern über das Thema Massentierhaltung zu sprechen. Sie möchte aufklären, was eigentlich hinter diesem Begriff steckt dessen Ertrag die meisten von uns – ohne nur einen Gedanken an die Herkunft zu verschwenden – wie selbstverständlich konsumieren. Wer in dem Thema etwas drin ist, versteht mittlerweile hoffentlich auch, dass die Landwirte selbst hierauf mit am wenigsten Einfluss haben – auch wenn sie wollen würden. Darum geht Jule am Ende auch nur auf darauf ein, was sie selbst und KonsumentInnen ändern können. Natürlich ist es bei diesem Thema sehr schwer, die Schlachtung nicht brutal und die Haltung als artgerecht darzustellen – über ihre Wortwahl lässt sich streiten aber es ist ja ein persönlicher Blog- und Gastbeitrag und keine wissenschaftliche Arbeit. Zu deinem letzten Punkt: Was an den Quellen wie der Heinrich Böll Stiftung, Albert Schweitzer Stiftung, einer Seite der Grünen, der Welt und zwei ausgezeichneten und professionellen Dokus nicht seriös sein soll, verstehe ich nicht ganz. Sie beleuchten die Thematik eben aus einer ganz bestimmten Perspektive, die nicht zum Ziel hat, die Dinge, die in der Massentierhaltung geschehen, in ein Verhältnis zu setzen. Sie wollen einfach nur darstellen und dokumentieren, da sich viele mit diesem Thema bisher überhaupt nicht befassen. Um den Bogen zurück zu deiner Kritik zu spannen: Hier liegt wohl auch das Problem, da sich die Dokus beispielsweise nicht speziell um die Massentierhaltung in Deutschland drehen und insgesamt ein sehr düsteres Bild schaffen, dass Jule sicherlich nachhaltig in ihrem Denken über die deutsche Massentierhaltung beeinflusst und sie einige Punkte übertragen hat. Es ist vielleicht nicht ersichtlich genug, um welche Massentierhaltung es sich genau handelt (Deutschland oder weltweit). Ich kann dir die Dokus nur empfehlen, falls du sie noch nicht gesehen hast.

      Den Fehler, den du aufdeckst, werde ich auf jeden Fall nochmal gegenchecken! Danke! Außerdem würde ich mich sehr freuen, wenn du Lust hättest, einen Beitrag aus einer anderen Position zu verfassen? Es wäre super, weitere Positionen zu diesem Thema zu veröffentlichen!

      Liebe Grüße!
      Annika

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