Nachhaltiger leben: Der Anfang. Meine persönliche Geschichte mit 3 Tipps für deinen Start!
Nachhaltiger leben: Der Anfang. Meine persönliche Geschichte mit 3 Tipps für deinen Start!

Nachhaltiger leben? 3 Tipps für deinen Anfang

Nachhaltiger leben? Der Anfang – Kleiner Prolog: Irgendwann macht es plötzlich “Klick”. Und dieses “Klick” kann ganz schön heftig sein. Bei mir war es zumindest so. Und es es noch gar nicht lange her. Vor knapp einem Jahr wurde mir schlagartig bewusst, dass ich den Lebenstil, den ich zu diesem Zeitpunkt gepflegt habe, nicht weiter führen kann. Es geschah während eines typischen Backpacking-Urlaubs in Thailand. In einem Land, dass nicht nur von TouristInnen, sondern auch von Müll überschwemmt wird. Und ich trug eine Mitschuld. Diese Einsicht war nicht einfach. Ich rechtfertige mich lieber, als etwas einsehen zu müssen. Das geht wahrscheinlich vielen so. Doch in dieser Sache ist es etwas anderes: Wem gegenüber rechtfertige ich mich eigentlich? Theoretisch gegenüber meinen zukünftigen Kindern und deren Nachwuchs, die in dieser Welt auch noch ein Zuhause finden wollen. Aber die sind eben jetzt noch gar nicht da. Eigentlich ist die Notwendigkeit einer Veränderung hin zu umweltbewusstem Verweilen auf der Erde eine sehr sehr klare Sache, die zwar immer mehr in den Medien präsent ist, scheinbar jedoch bisher nichts an den Einstellungen der Massen ändern konnte. Nur Einzelne zeigen Einsicht und wollen etwas verändern. Das ist jetzt vielleicht kitschig, aber: Gemeinsam sind wir stärker. Und du bist nicht allein!

Nachhaltiger leben: Der Anfang. Meine persönliche Geschichte mit 3 Tipps für deinen Start!
Die Idylle trügt: Einer von vielen vollgemüllten Stränden in Thailand

Nachhaltiger leben: Meine 3 Tipps für den Anfang

Der Anfang ist, glaube ich, die schwerste Hürde auf dem gesamten Weg. Ein ganz steiler Berg direkt zu Beginn. WanderInnen wissen, wovon ich rede. Nachdem die Einsicht mit ziemlicher Wucht eingeschlagen ist und man beginnt, sich umfassender zu informieren, wie man selbst etwas verändern kann, wird man von unzähligen Möglichkeiten der Veränderung überschwemmt. Konsum, Verkehr, Plastik, Reisen, regional, saisonal, vegetarisch, vegan, bio, fair, …

Nachhaltiger leben: Der Anfang. Meine persönliche Geschichte mit 3 Tipps für deinen Start!

Darum lautet mein Tipp 1: Gehe Schritt für Schritt in deiner ganz eigenen Geschwindigkeit! Und lass dich bloß nicht von Aussagen beirren, wie: “Ach, du isst kein Fleisch mehr?! Ehm, sind das nicht Lederschuhe, die du da trägst?!” …. Und ganz ganz wichtig: Bleib interessiert und habe Spaß dabei! Es besteht die Gefahr, dass du zwischenzeitlich den Mut verlierst. Das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Wofür denn das alles? Bringt doch eh nichts! Da empfehle ich dir Tipp 1a: Rechne dir deine grobe CO² Jahres-Ersparnis aus (z.B. mit dem Umweltbundesamt-Rechner), mache einen Spaziergang im Wald oder am Strand und schaue dir dann eine Doku über den Klimawandel an. Ziemlich simpel. Aber ziemlich effektiv. Und ich denke, das wird deine Energie wieder aufladen und dir deinen Mut und Ehrgeiz zurückbringen! 

Nachhaltiger leben: Make it easy!

Und diese Energie brauchst du! Denn es gibt so viele verschiedene Dinge in deinem Leben, die du verändern könntest. Aber mach dir bewusst: Es geht einfach nicht alles auf ein Mal! Tipp 2 lautet daher: Suche dir zum Anfang Bereiche in deinem Leben, in denen dir eine nachhaltige Veränderung kaum Mühe bereitet. Bei mir war es beispielsweise der Einkauf von neuen Kleidungsstücken. Sooo viel, immer neu! Nach dem “Klick” war mir das dann ziemlich peinlich, so gelebt zu haben. Dafür fiel es mir umso leichter, an diesem Verhalten etwas zu ändern: Ich kaufe nichts Neues mehr! (außer Unterhosen und Socken) Wirklich nichts. Verspüre ich den Drang des Shoppens, denke ich zunächst drei Mal darüber nach, ob ich wirklich ein neues Kleidungsstück benötige. Doch auch der Spaß am Shoppen lässt sich nicht vom einen auf den anderen Tag ablegen und schon gar nicht leugnen. Tipp 2a: Die Lösung: Second-Hand-Shoppen oder mit FreundInnen Kleidung tauschen! Muss es doch etwas ganz Neues sein, gibt es mittlerweile eine Vielzahl an grünen Kleidungsgeschäften und Onlineshops. (Die fairen Preise kann aber nicht jeder bezahlen.)

Second Hand: Buyarchy of Needs by Sarah Lazarovic
by Sarah Lazarovic

Nachhaltiger leben: Gar nicht so einfach, tausch dich aus!

Immer wieder lese ich Überschriften wie “Umweltbewusster leben: So einfach geht’s!”. Der Aussage, dass umweltbewusstes leben einfach sein soll, kann ich nicht ganz zustimmen. Ich finde, umweltbewusster und nachhaltiger leben bedeutet Einsicht und Umstellung und das sind zwei ziemlich anstrengende und zeitaufwändige Dinge. Zusätzlich steht man immer wieder vor neuen Herausforderungen. Beispielsweise ist mein größtes Problem zur Zeit: In meiner direkten Nähe gibt es keinen Bio-Markt und durch Uni und Arbeit schaffe ich es Werktags nicht zum Bio-Markt einige Kilometer entfernt! Es ist einfach zu umständlich und zusätzlich zu teuer, um es in meinen Alltag zu integrieren. Das ist ziemlich deprimierend. So erledige ich meine Wocheneinkäufe immer noch im Supermarkt. Beim Einkauf gibt es für mich immer drei Fragen: Bio? regional? unverpackt?. Zur Zeit genügt mir noch die Erfüllung von einer der Kategorien. Trotzdem habe ich dadurch nach jedem Einkauf ein schlechtes Gewissen, da mein Einkauf nicht all meinen Ansprüchen gerecht wird. Über dieses Problem habe ich auch mit Freunden und Familie gesprochen, um mit ihnen gemeinsam über Lösungen nachzudenken. 

Nachhaltiger leben: Der Anfang. Meine persönliche Geschichte mit 3 Tipps für deinen Start!

Einige von ihn gehen ihn bereits, andere gehen ihn noch nicht – den nachhaltigeren Weg – aber alle konnten mein Problem nachvollziehen, ähnlich, wie wenn ich ihnen von den seltenen Momenten berichte, in denen ich sehr gerne ein Stück Fleisch essen würde. Denn ich mag Fleisch! Aber essen werde ich es ganz bestimmt nie wieder. (Aber das ist eine andere Geschichte) Ich erzähle also meinen FreundInnen und meiner Familie von den Stolpersteinen auf meinem Weg, um gemeinsam Lösungen zu finden. Der großartige Nebeneffekt: Bestenfalls gebe ich ihnen Gedanken mit auf den Weg oder ins Bett, die sich um umweltbewussteres Leben drehen! Es hilft also nicht nur mir, sondern verbreitet auch neues Gedankengut! 

Mein abschließender Tipp 3 also: Rede mit Freunden und Familie über die Probleme und Herausforderungen aber erhebe nicht deinen Zeigefinger, um deine Mitmenschen von einem nachhaltigeren Weg zu überzeugen. Das funktioniert einfach nicht (und deprimiert nur)! Für deinen nachhaltigen Anfang ist Austausch außerdem auch für deine persönliche Entwicklung sehr wichtig! Auch der Austausch mit Menschen, die bisher nicht umweltbewusster leben wollen. Durch dein Herzblut für die Sache kannst du sie nämlich viel besser überzeugen und so Verbündete gewinnen!

Wie hat sich der Anfang deines umweltbewussteren Lebens gestaltet? Gab es bei dir auch einen “Klick” oder hat sich das eher entwickelt? Was waren oder sind deine größten Herausforderungen? Ich freue mich sehr auf dein Kommentar!
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